Wie wurde der legendäre Value-Investor Warren Buffett vom vom Zeitungsjungen zum Milliardär? Das erzählt mir Gisela Baur, eine der wenigen Deutschen, die Buffet persönlich kennt und eine spannende Biografie über ihn geschrieben hat.
Shownotes
Buchempfehlung:
Giselas Warren Buffett Biografie *
Die Investor Story von Warren Buffett
Warren Edward Buffett, der legendäre Value-Investor, verwandelte eine kränkelnde Textilfabrik in einen Finanzmotor, der das Unternehmen zur erfolgreichsten Holdinggesellschaft der Welt machte. Er wird wegen seiner Investmentfähigkeiten auch gerne als das Orakel von Omaha bekannt ist und hat laut Forbes ein persönliches Vermögen von über 100 Milliarden Dollar angehäuft. Er inspiriert Legionen von treuen Fans, die jedes Jahr nach Omaha, Nebraska, reisen, um ihn auf der Jahresversammlung von Berkshire sprechen zu hören, einer Veranstaltung, die ironischerweise als das Woodstock des Kapitalismus bezeichnet wird.
Buffett wurde als Sohn von Howard und Leila Buffett am 30. August 1930 in Omaha, Nebraska, geboren. Er war das zweite von drei Kindern und der einzige Junge. Sein Vater war ein Börsenmakler und viermaliger US-Kongressabgeordneter. Howard Buffett kandidierte ohne Unterbrechung für die Republikaner, vertrat aber liberale Ansichten.
Sein Sohn Warren interessierte sich schon früh für das Geldverdienen, denn er verkaufte Softdrinks und trug Zeitungen aus. Als er 14 Jahre alt war, investierte er die Einnahmen aus diesen Unternehmungen in 40 Morgen Land, die er dann gewinnbringend verpachtete. Auf Drängen seines Vaters bewarb er sich an der Universität von Pennsylvania und wurde angenommen. Unbeeindruckt davon verließ Buffett diese Universität nach zwei Jahren und wechselte an die University of Nebraska.
Nach seinem Abschluss überzeugte ihn sein Vater erneut vom Wert der Bildung und ermutigte ihn, einen Hochschulabschluss zu machen. Harvard lehnte Buffett ab, aber die Columbia University nahm ihn an. Buffett studierte bei Benjamin Graham, dem Vater des Value-Investing, und seine Zeit an der Columbia schuf die Voraussetzungen für eine steile Karriere, auch wenn sie nur langsam begann.
Nach seinem Abschluss weigerte sich Graham, Buffett einzustellen, und schlug ihm sogar vor, eine Karriere an der Wall Street zu vermeiden. Buffetts Vater stimmte Graham zu, und Buffett kehrte nach Omaha zurück, um in der Maklerfirma seines Vaters zu arbeiten. Er heiratete Susan Thompson, und sie gründeten eine Familie. Kurze Zeit später änderte Graham seine Meinung und bot Buffett einen Job in New York an.
In New York hatte Buffett die Möglichkeit, auf den Investitionstheorien aufzubauen, die er von Graham an der Columbia University gelernt hatte. Nach Graham ging es beim Value Investing um die Suche nach Aktien, die mit einem außerordentlichen Abschlag auf den Wert der zugrundeliegenden Vermögenswerte verkauft wurden, was er als „inneren Wert“ bezeichnete. Buffett verinnerlichte das Konzept, war aber daran interessiert, es noch einen Schritt weiterzuentwickeln.
Im Jahr 1956 kehrte er nach Omaha zurück, gründete Buffett Associates und kaufte später ein Haus. Im Jahr 1962 war er 30 Jahre alt und bereits Millionär, als er sich mit Charlie Munger zusammentat. Ihre Zusammenarbeit führte schließlich zur Entwicklung einer Anlagephilosophie, die auf Buffetts Idee basierte, Value-Investing als etwas anderes zu betrachten als den Versuch, sterbenden Unternehmen die letzten paar Dollar abzuringen.
Auf diesem Weg kauften sie Berkshire Hathaway, eine sterbende Textilfabrik. Was als klassisches Graham’sches Value Play begann, wurde zu einer längerfristigen Investition, als das Unternehmen einige Lebenszeichen von sich gab. Die Cashflows aus dem Textilgeschäft wurden zur Finanzierung anderer Investitionen verwendet. Schließlich wurde das ursprüngliche Geschäft von den anderen Beteiligungen in den Hintergrund gedrängt. 1985 stellte Buffett das Textilgeschäft ein, benutzte aber weiterhin den Namen.
