Ich bin mir sicher, dass du eine der folgenden Aussagen schon einmal gehört hast:
Wer viel Geld hat, hat auch viele Sorgen
Geld verdirbt den Charakter
Über Geld spricht man nicht
Negative Glaubenssätze dieser Art werden uns bereits in unserer Kindheit eingetrichtert. Ebenso im Erwachsenenalter werden wir täglich mit diesen Denkmustern konfrontiert. Sei es von Freunden, Kollegen, Vorgesetzten, Familie oder auch aus den Medien. Haben sich negative Glaubenssätze erst einmal in unser Unterbewusstsein eingebrannt, sind diese für uns als unumstößliche Wahrheit gesetzt.
Gerade beim Thema Geld führen negative Glaubenssätze häufig dazu, dass der gewünschte finanzielle Erfolg ausbleibt. Wird angefangen über Geld oder finanzielle Themen zu sprechen, nehmen viele Menschen innerlich bereits eine Abwehrhaltung ein und blocken ab. Aus diesem Grund ist es so wichtig, sich mit dem Thema finanzielles Mindset auseinanderzusetzen, denn finanzieller Erfolg beginnt im Kopf.
Gerade Finanzblogger setzen sich regelmäßig mit genau dieser Thematik auseinander. Wie du negative in positive Glaubenssätze umkehren kannst und welche positiven Denkmuster für Einsteiger besonders wichtig sind, haben 18 Finanzblogger in diesem Beitrag beschrieben.
Folgende Fragen habe ich allen Bloggern gestellt:
- Welcher negative Glaubenssatz bzw. welches Denkmuster in Bezug auf Geld, Finanzen oder Investieren wurde dir von deinem Umfeld in der Vergangenheit immer wieder eingebläut und wie denkst du heute darüber?
- Formuliere einen positiven Glaubenssatz bzw. ein Denkmuster in Bezug auf Geld, Finanzen oder Investieren, den du Einsteigern mit auf den Weg geben würdest.
Chris und Jens von Finanzpreneur
Inhaltsverzeichnis
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Ich hatte in meinen Sturm und Drang Zeiten ein sehr negatives Bild bezüglich Geld. Geld hat mir vermeintlich nichts bedeutet. Heute weiß ich, dass das nur ein Vorwand war. Dass Geld nicht wichtig sei, täuschen vor allem jene Menschen vor, die kein Geld haben (aber gerne hätten) – sich damit jedoch sich selbst gegenüber zu rechtfertigen versuchen. Der Glaubenssatz macht es einfacher, sich gar nicht erst mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen und Verantwortung für die aktuelle finanzielle Situation zu übernehmen. Stattdessen zeigen wir mit dem Finger auf andere. Ich war somit beispielsweise überzeugt, Geld sei schlecht und viel Geld verdienten ohnehin nur Gauner und Betrüger. Heute denke ich vollkommen anders darüber. Geld ist nichts anderes als eine Energieform. Es ist das reziproke Ergebnis dessen, was man in etwas hineinsteckt. Das, was ich gebe, bekomme ich. Das gilt übrigens nicht nur im Hinblick auf Geld – es ist eine universalgültige Lebensregel.
Ein anderer Glaubenssatz (mit dem ich noch heute kämpfe) heißt: Für Geld muss man sehr hart arbeiten. Das ist Bullshit! Geld kommt zu dem, der smart – NICHT hart – arbeitet. Geld kommt auch zu dem, der Geld gibt. Geld kommt zu dem, der ihm NICHT nachjagt, sondern in der Lage ist, es loszulassen. Und Geld kommt auch zu dem, der sich Zeit nimmt und über Geld und entsprechende Investments nachdenkt.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Wer Geld (ohne eine Gegenleistung zu erwarten) gibt, wird Geld – meistens deutlich mehr Geld – ernten. Der Einsteiger könnte sein Money-Mindset beispielsweise, sehr einfach und automatisiert, mittels eines ETF-Sparplans und einer monatlichen Spende an eine wohltätige Organisation verbessern.
Lars von Passives Einkommen mit P2P
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Eigentlich wurde mir immer vorgelebt, dass nie genug Geld da. Auf der anderen Seite habe ich mit der Zeit gelernt, dass das Geld schon da war, aber es wurde immer über den Verhältnissen gelebt.
Seine Finanzen und vor allem die Ausgaben im Griff zu haben, ist daher eine der wichtigsten Erkenntnisse und bis heute einer der wichtigsten Bausteine auf dem Weg zur finanziellen Freiheit.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Egal wie klein der Betrag ist, fang an zu investieren.
Oliver von PenningFuxer
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Das Denkmuster, dass mir am meisten in Erinnerung ist bzw. mit dem ich am stärksten „belastet“ wurde ist jenes wonach nur der eigenen Hände Arbeit wirklich Geld einbringt und das man sich auf den Rat „derer die sich damit auskennen“ verlassen sollte. Mit „denen die sich auskennen“ waren immer Banker oder der tolle Finanzberater-Onkel gemeint, die allesamt nur unser bestes Wollen und deren Job es ist, uns ganz uneigennützig die optimale Geldanlage-Strategie zu entwerfen.
- Selbst Aktien kaufen? Verbrenne dein Geld doch gleich!
- Keinen Bausparvertrag abschließen? Dann wirst du nie bauen können!
- Ein Bankkonto bei einer Onlinebank? Die werden dir keinen Kredit geben, weil sie dich nicht persönlich kennen!
Keine Ahnung wo dieses Gottvertrauen in die Finanz- und Versicherungsindustrie hergekommen ist (vielleicht vom netten Herr Kaiser aus der Werbung :D) aber ich denke diese Glaubenssätze haben mich in früheren Jahren massiv behindert mich mit den Thema „Geld anlegen“ / Aktien zu beschäftigen. Denn ich war in vielen Dingen recht umtriebig – habe immer nach Möglichkeiten gesucht, um Geld zu verdienen. Aber eben nur um es auf das sichere Bankkonto zu packen oder in einen Sparplan bei der Hausbank zu füllen. Was anderes kam mir damals einfach zu „abwegig“ vor.
Wenn ich sehe wie sich – auch kleines – Vermögen entwickeln kann und welchen Gewinn gut investiertes Geld einbringt muss ich feststellen, dass mir etliche wertvolle Jahre des Vermögensaufbaus dadurch Flöten gegangen sind was ich wirklich bedauere. Ich könnte schon viel weiter sein auf dem Weg zu finanzieller Freiheit/Unabhängigkeit vom Arbeitsleben.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Meine Empfehlung an gerade jüngere Einsteiger ist daher:
Versuche dich nicht nur auf das Geld verdienen und sparen zu konzentrieren. Diese Punkte sind wichtig aber Geld kann auch arbeiten. Und es arbeiten zu lassen kann man wie alles andere im Leben auch erlernen. Es wird nicht sofort und auch nicht immer perfekt funktionieren – aber es wird sich lohnen, wenn man sich darum bemüht. Bleib in diesem Bezug auch offen für verschiedene Wege – auch die Finanzblogger/Freunde/Eltern von heute haben nicht die Weisheit gepachtet. Sammle eigene Erfahrungen!
Stefan von Finanzen mit Plan
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Das Umfeld ist in meinen Augen einer der stärksten Faktoren, welcher auf einen jungen Menschen einwirken kann. Daher sind mir die folgenden Glaubenssätze nicht eingetrichtert worden. Ich habe eher aus den Glaubenssätzen von anderen gelernt und meine eigenen Rückschlüsse für meine Zukunft gezogen. In vielerlei Hinsicht wurde mir von meiner Eltern weniger bis eher nichts über den Umgang mit Geld beigebracht. Meine Mutter versucht mich manchmal auch heute noch dazu zu animieren weniger zu sparen und mehr auszugeben. Meine Mutter steht also auf der Seite, dass Sparen eher als schlecht anzusehen ist. Mein Vater war eher der Konsument. Der Großteil des Geldes ging für seine Hobbies drauf.
Meine Eltern hatten sich 1997 dazu entschieden eine Eigentumswohnung als Altersvorsorge zu erwerben. Dies erwies sich als ein finanzieller Irrtum. Eine Immobilie zur Eigennutzung ist auch heute in meinen Augen keine Investition. Es ist eine Frage des Lebensstils und wie viel man bereit ist dafür auszugeben. Der spätere Verkauf der Eigentumswohnung ist beispielhaft. Er wirkt auch heute noch auf mich, sodass ich keine Immobilie zur Eigennutzung bevorzugen würde. Eine Immobilie bindet einen sehr stark an einen Ort und schränkt die beruflichen Möglichkeiten ein.
In jungen Jahren habe ich natürlich viel Geld für die typische Interessen in dem Alter ausgegeben. Die Spanne reicht von Pokemonkarten bis hin zu Komponenten für den Computer. Beeinflusst wurde ich dazu durch Freunde. Es war also schon damals eine Status-Frage. Heute bin ich der Überzeugung, dass Statussymbole einen Menschen nicht definieren. Es geht in erster Linie um die Persönlichkeit und Werte, für die man einsteht. Dies geht auch ohne das dickste Auto oder den schnellsten Computer. Die Übernahme von Verantwortung ist ein Schlüsselelement zum finanziellen Erfolg.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Ich habe das Schlüsselwort, auf dem ich meinen Ratschlag aufbauen möchte im ersten Teil bereits genannt. Die Übernahme von Verantwortung für sein eigenes Handeln in Sachen Bildung, Beruf und Finanzen bilden die Grundlage für weiteres. Es beginnt alles mit der Auflistung seiner Vermögenswerte und den eventuell vorhandenen Verbindlichkeiten. Seine Einnahmen und Ausgaben sollte man stets im Blick habe und stetig optimieren. Ein Haushaltsbuch ist für mich an dieser Stelle die Krönung. Dein Weg ist mit diesen Grundlagen geebnet. Es liegt an dir und deinem eigenen Antrieb.
Luis von Nur Bares ist Wahres
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Tatsächlich keine. Ich bin in einem Elternhaus beziehungsweise Umfeld groß geworden, in dem die Tugend des Leistens und Sparens seit jeher kultiviert wurde. Insbesondere meiner Großmutter mütterlicherseits lag das, was heute gemeinhin als finanzielle Bildung bezeichnet wird, sehr am Herzen. Dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch die Tatsache, dass ihre erste Lebenshälfte durch Hyperinflation, Krieg, Währungsreform und Flucht aus der DDR gekennzeichnet war. Dies hat drei meiner wesentlichen Gewohnheiten mitgeprägt: Zum einen habe ich durchgängig von jedem Geldeingang einen Teil gespart (selbst als Wehrpflichtiger), zum zweiten habe ich nie Wert auf Statussymbole gelegt und zum dritten niemals Konsumschulden gemacht oder mein Konto überzogen.
Heute bin ich froh darüber, dieses Rüstzeug in die Hand bekommen zu haben. Und darüber, dass mich meine Eltern nie daran gehindert haben, über mein Geld frei zu verfügen – sei es nun zu konsumtiven oder investiven Zwecken. Dazu muss man wissen, dass sie extrem risikoscheue Anleger waren, bei denen Kapitalerhalt beziehungsweise Sicherheit an erster Stelle standen. Mir bei meiner internationalen Wertpapieranlage frei Hand zu lassen, ja dies sogar zu fördern, obgleich sie selbst als riskantestes Finanzprodukt eine Lebensversicherung besparten, rechne ich ihnen hoch an!
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Da muss ich das Mantra meiner Großmutter zitieren: „Was Du im Kopf hast, das kann Dir keiner nehmen!“ Mehrfach im Leben hat sie nicht nur alle materiellen Werte verloren (siehe oben), nur das Humankapital nicht, welches ihr zunächst das Überleben sicherte und dann sogar zu einem gewissen Wohlstand verhalf. Das zweite, gerade für Einsteiger wichtige Denkmuster spiegelt sich im Titel des ersten Kinderbuchs zum Thema Geld wider, welches sie mir im Jahr 1983 geschenkt hat und noch heute in meinem Bücherregal steht: „Wer den Pfennig nicht ehrt. Alles über Geld.“ Der erste Satz spielt auf eine alte Volksweisheit an, die vollständig wie folgt lautet: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“ Will sagen: Es lohnt sich, früh mit dem Sparen und Investieren anzufangen – und seien die Beträge noch so klein! Also, Attacke!
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Tobias von der Finanzfisch
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Ein negativer Glaubenssatz, den ich in meiner Kindheit und Jugend häufig gehört habe, ist, dass Geld den Charakter verdirbt. Die Reichen sind schließlich alle Verbrecher, wie man weiß.
Auch wenn ich das nie so ganz glauben wollte, hat das dennoch einiges bei mir bewirkt. So zum Beispiel, dass ich mich nicht getraut habe, Fragen zum Thema Geld zu stellen oder offen über das Thema Vermögensaufbau zu reden. Außerdem habe ich mich zeitweise dafür geschämt, dass ich Vermögen aufbauen wollte.
Heute hat sich das zum Glück geändert. Geld verdirbt den Charakter in keinem Fall, es verstärkt ihn nur. Eher noch verdirbt kein Geld den Charakter. Kein Geld zu haben macht abhängig. Und wer abhängig ist, kann seinen Charakter nicht ausleben ohne Konsequenzen zu befürchten. Daher sind arme Menschen oft leichter zu beeinflussen als Reiche.
Wenn ein armer Mensch einen schlechten Charakter hat, muss er ihn verbergen. Sobald er zu Geld kommt, kann er diesen Charakter frei ausleben. Auf den ersten Blick scheint es dann, als hätte Geld den Charakter verdorben. Aber zum Glück gibt es genug Gegenbeispiele von Menschen, die trotz ihres Vermögens auf dem Boden bleiben und viel Gutes tun.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
„Vermögen macht frei!“ – Nach einiger Zeit des Sparens und Investierens habe ich gemerkt, dass ich plötzlich mehr Möglichkeiten habe. Durch ein finanzielles Polster und ohne Verbindlichkeiten tuen sich ganz neue Optionen auf. Zum Beispiel, einfach mal ein paar Jahre nicht zu arbeiten, nur in Teilzeit zu arbeiten oder früher in Rente zu gehen.
Auch das Verfolgen eigener Ideen scheint mir jetzt deutliche realistischer, wo ich theoretisch ein paar Jahre auch ohne ein Einkommen auskommen könnte. Und mit jedem Euro, den ich nicht verkonsumiere, wird diese Freiheit größer. Das ist ein wahnsinnig tolles Gefühl.
Götz von Finanzblognews
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Einer der größten Denkfehler, die mir durch die Gesellschaft bzw. das gesamte System vermittelt wurden, ist, Geld hauptsächlich als Mittel des Konsums zu verstehen. Was natürlich viel zu kurz gedacht ist, denn tatsächlich bezahlen wir nicht mit Geld, sondern mit unserer Lebenszeit, die wir aufwenden mussten, um dieses Geld zu verdienen. Leider hat es etwas gedauert, bis ich das wirklich begriffen hatte.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Zufriedenheit ist die Folge des richtigen (Money-) Mindsets. Geld allein macht nur dann glücklich, wenn es richtig eingesetzt wird. Ich glaube, je weniger Geldverbrauch der eigene Lebensstil beinhaltet und je mehr man (passiv) verdient, desto unabhängiger und zufriedener lebt man.
Florian von Börseneinmaleins
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Vorab erstmal vielen Dank an Daniel für die Einladung und Beantwortung der Fragen. Hier sind wir nämlich an einem wichtigen Punkt angekommen, nämlich dem Mindset. Der ist wiederum entscheidend für die Frage, ob du reich oder zumindest vermögend oder doch arm bleiben wirst! In Bezug auf Geld im Speziellen ist es so, dass ich von früh auf zwar mein eigenes Geld verdient habe, ich es allerdings größtenteils komplett ausgegeben habe. Mein Umkreis oder meine Erziehung zeigte mir auch nichts Anderes auf. Auch während meines Studiums war ich fleißig am Arbeiten und Ausgeben sowie auf Partys unterwegs.
Dann lernte ich Gerald Hörhan auf einem Vortrag in Saarbrücken kennen. Eine inspirierende Persönlichkeit, die ihr Geld vornehmlich mit Immobilien macht. Es war beeindruckend und ich krempelte mein Leben um. Wovon vieles abhängt, ist dein Umfeld, in dem du verkehrst. Es gibt ja auch den Spruch „Zeig mir deine besten 5 Freunde und ich weiß wer du bist“. Da ist was Wahres dran. Ich lernte mit Geld umzugehen, meine Sparquote zu erhöhen und an der Börse passiv zu investieren. Wichtig ist es, dass ich berufsbedingt als Portfolio Manager mit sehr hohen Geldsummen zu tun habe. Dies prägt dein Mindset.
Die meisten Leute denken zu klein und haben zu geringe Ziele, was Privates oder Berufliches betrifft. Zudem verstehen die meisten das Geldsystem nicht und den Zinseszins und seinen positiven Effekt über die Jahre. Aktien sowie ETFs eignen sich hier optimal für den Einstieg auch mit kleineren Summen. Man sollte auch immer eine gesunde und demütige Haltung gegenüber Geld entwickeln. Geld ist nichts Schlechtes, wie es viele glauben, sondern etwas Verantwortungsvolles. Dabei habe ich immer den Spruch von Goethe im Kopf „Am Ende ist Geld doch das Zeichen aller Notwendigkeiten und Bequemlichkeiten des Lebens“.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Wichtig ist, das Geld für sich arbeiten zu lassen. Ein Teil wird reinvestiert und von dem Rest lebe ich ein komfortables Leben. Wichtig ist, früh ein System und Kontenmodell einzuführen, um automatisiert reich zu werden. Eine wichtige Eigenschaft, die man haben sollte, ist das mentale Mindset. Geduld, Disziplin und Beharrlichkeit sind notwendig, um vom Aktienmarkt zu profitieren. Zudem sollte man viele verschiedene Bücher zum Thema Investieren und Mindset lesen. Bildung ist das höchste Gut im Leben und generiert immer wieder neues Geld.
Zum Tod des Modestars Karl Lagerfeld zitiere ich hier auch einen sehr guten Kommentar von ihm: „Das Geld muss aus dem Fenster raus, dass es zur Tür wieder herein kann“. Dieser Spruch bedeutet im Umkehrschluss, dass man sich oder auch andere belohnen soll, um ein Dankbarkeitsgefühl zu entwickeln. Was man gibt, kommt auch immer doppelt zurück. Deswegen kann ich nichts mit dem derzeitigen Modethema „Frugalismus“ anfangen. Wieso soll man die besten 10 – 15 Jahre seines Lebens nur entbehrlich leben, eine hohe Sparquote zu generieren und auf alles zu verzichten, sodass man sich so schnell wie möglich zur Ruhe setzen kann, um von seinem Kapitalstock zu leben? So ein Schwachsinn in meinen Augen. Man sollte lieber darauf aus sein, durch Selbstständigkeit oder andere gewinnbringende Aktionen kontinuierlich seine Einnahmen zu erhöhen, sodass man beides generiert.
Einerseits einen hohen Lebensstandard und damit einhergehend eine gute Lebensqualität und andererseits eine gewisse Sparmentalität. Einseitige Lebensweisen mit Totalverzicht auf Konsum und Extrem Minimalismus halte ich für eine gefährliche Sache. Dies wird zwar immer mehr in den Medien im speziellen den sozialen Medien propagiert, jedoch halte ich dies persönlich für den falschen Ansatz. Man soll sich immer mal wieder auch belohnen. Dies muss nicht mit Geld einhergehen. Am Ende des Lebens zählen die menschlichen Erlebnisse mehr als der Depot- oder Kontostand.
Nico von Finanzglück
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Aktienmarkt = Spekulation. In unseren Landen hält sich das hartnäckige Bild, dass der Kauf von Aktien risikoreich und daher nur etwas für Zocker ist. Das hatte ich früher als bare Münze genommen. Heute weiß ich, dass ein gut diversifiziertes Aktienmarktportfolio nichts mit Spekulation zu tun hat. Über lange Zeiträume trifft man irgendwo grob den Durchschnitt. Und der langt völlig, um die allermeisten anderen Anlageklassen bleich aussehen zu lassen. Für mich sind günstige und breitgestreute Aktien-ETFs das passende Werkzeug. Sozusagen der heilige Gral der Geldanlage für uns Privatanleger.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Geld macht glücklich! Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Denn Geld kauft Dir zwei unbezahlbare Dinge im Leben: Zeit und Freiheit. Dein Vermögen sichert Dir ein unabhängiges, weitestgehend passives Einkommen. Du brauchst also weniger Zeit damit verbringen Geld zu verdienen und kannst Deine Zeit besser dazu nutzen positive Erfahrungen zu sammeln. Und genau diese Unabhängigkeit vom aktiven Einkommen bringt Dir die Freiheit im Leben, die Dich glücklicher machen kann.
Florian von Investorenausbildung
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Schulden sind negativ! Als ehemaliger Bankkaufmann habe ich schon sehr viele Dinge finanziert. Darunter waren auch einige sehr witzige oder erschreckende Dinge, die ich finanziert habe. Die lustigste Geschichte war, als ich einen Ehering finanziert habe. Damals hat sich alles innerlich bei mir gesträubt – ich wusste jedoch: Wenn ich es nicht finanziere, dann holt der Kunde sich das Geld wo anders; Ich habe es also gemacht.
Heute unterscheide ich jedoch ganz klar zwischen Konsumschulden (Beispiel Ehering) und Investitionsdarlehen. Leider muss ich zugeben, dass ich auch bereits dem Fehler der Konsumschulden eingegangen bin. Dies habe ich jedoch schon sehr bald wieder zurückbezahlt und meinen Fehler wieder gut gemacht.
Sehr fokussiert nutze ich aktuell jedoch die Möglichkeit der Investitionsdarlehen. Diese unterscheiden sich ganz klar zu den Konsumdarlehen. Ziel der Investitionsdarlehen ist es, Vermögenswerte zu erschaffen, die positiven Cash-Flow (also nach Abzug von Zins und Tilgung) abwerfen. Wie das Ganze funktioniert habe ich Dir in einem Video zusammengefasst.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Fange jetzt an! Es werden Dir Fehler passieren – der größte Fehler ist jedoch nicht JETZT zu starten. Fehler sind Dein persönliches Potential, um zu wachsen. Dies habe ich auch ganz ausführlich im Podcast mit Daniel beschrieben.
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Jenny die Exstudentin
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Ich wurde mit der Einstellung erzogen: „Sei dankbar für das, was du hast. Anderen geht es viel schlechter als dir.“ Diese Einstellung hat viele positive Aspekte, z.B. bin ich bemüht, hilfsbereit & verständnisvoll zu sein. Allerdings nagte dieser Glaubenssatz unterbewusst an mir. Ich gönnte allen ihr Glück, stellte gleichzeitig meine eigenen Bedürfnisse hinten an. Mittlerweile trainiere ich mir ein gesundes Selbstbewusstsein an, damit ich nicht ausgenutzt werde und mich mehr um mich selbst kümmere: Ich darf viel Geld sparen, ich darf mehr verdienen als andere, ich muss mich nicht immer um Probleme anderer kümmern, ich darf „Nein“ sagen. Ich lerne dabei, dass mir die Meinung anderer egal sein muss.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Mein Grundprinzip ist: „Mach‘ das Beste aus deinem Leben und triff deine eigenen Entscheidungen.“ Man sollte sich nicht an Leuten messen, die ganz andere Rahmenbedingungen und Interessen haben. Viele Blogger schwärmen von ihrem eigenen Business oder ihrem Leben als digitaler Nomade. Egal, welche Tipps ich bekomme, keiner kennt mein Leben so gut wie ich selbst und kann darüber urteilen, was gut oder schlecht für mich ist. Ich bin z.B. ein Fan vom Angestelltendasein. Wenn ich am Strand liege, mache ich Urlaub und will nicht auf meinem Laptop rumklimpern. Zudem setze ich mir keine starren Lebensziele oder mache konkrete Pläne, wie „Ich spare nun jedes Jahr Summe XY.“ Ich entscheide stattdessen in jeder sich ergebenden Situation neu, welchen Weg ich gehe. Dadurch habe ich meine Zukunftsvorstellungen oft übertroffen.
Sebastian der Hobbyinvestor
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Gerade in meinem Freundeskreis wird viel nach der Prämisse gelebt: „Ich erlebe das Rentenalter ja eh nicht. Ich lebe im hier und jetzt und nicht erst in der Rente. Nachher bin ich tot und dann war alles für die Katz!“
Richtig. Stirbst du früh, kannst du die Kohle nicht mehr ausgeben. Aber war es dann wirklich für die Katz? In meinem Fall würden die Ersparnisse meiner Frau und meinen Kindern zu Gute kommen. Es wäre daher also definitiv nicht für die Katz. Und was passiert, wenn du nicht stirbst? Was wenn du 85 oder 90 Jahre alt wirst? Da gibt es dann meist nur ein Schulterzucken oder es kommt der Spruch: „Dann Harze ich halte“. Ist natürlich eine mega Perspektive!
Auf den ersten Blick schränkt das Sparen ein. Empfinde ich das aber tatsächlich als Einschränkung? Nein! Natürlich könnte auch ich am Monatsende in die nächste Shopping-Mall fahren und dann Feuer frei. Ich als Technik-Fan hätte nichts dagegen mir jedes Jahr den neuesten 75 Zoll OLED 4k HDR10 Schlag-mich-tot TV an die Wand zu hängen. Keine Frage. Würde mir gefallen. Ja, die ersten Tage oder vielleicht auch Wochen würde man bestimmt immer wieder mit einem WOW im Gesicht vor dem Fernseher sitzen. Aber wirklicher glücklicher in meinem Leben würde es mich nicht machen.
Nicht falsch verstehen, mein Erspartes macht mich in Form von Geld auch nicht direkt glücklicher. Es sichert mich aber ab und nimmt mir Sorgen. Das macht mich wiederum unbeschwerter und glücklicher. Zudem kann ich vielleicht bald anfangen auf der Arbeit Stunden zu reduzieren und das würde mich auf jeden Fall glücklicher machen. Damit würde ich Geld in Zeit umwandeln und Zeit kann ich einsetzen, um glücklicher zu werden.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Sich mit seinem Geld zu beschäftigen ist richtig und wichtig. Hat man es einmal verstanden, macht es Spaß. Geld sparen und anlegen ist keine Arbeit, sondern eine Lebenseinstellung. Mir ist es aber wichtig, nicht alles der Sparrate zu unterstellen. Das Leben fängt nicht erst nach der finanziellen Freiheit an. Von daher ordne dein Leben nicht dem Sparzwang unter, sondern versuche einen gesunden Mittelweg zu finden.
Andreas und Daniel von Bavarian Value
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Nachdem uns die Anfrage von Daniel erreicht hat, haben wir uns zusammengesetzt und schnell war uns klar mit welchem negativen Denkmuster in Bezug auf Geld wir über Jahre hinweg konfrontiert waren: Über Geld spricht man nicht!
Wir sind der Meinung, dass diese „Herangehensweise“ an das Thema grundlegend falsch ist und noch schlimmer: Es hält viele davon ab erfolgreich mit ihren Finanzen umzugehen.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Genau hier ist neues Paradigma notwendig: Über Geld spricht man DOCH!
Oder: Um selbst erfolgreich mit seinen Finanzen umgehen zu können, muss man über das Thema Geld sprechen.
Es soll sich hier jetzt nicht um Prahlerei oder die deutsche Neidgesellschaft drehen, sondern schlicht und ergreifend um Wissenstransfer. Man kann in einem Gebiet nur besser und erfolgreicher werden, wenn man darüber spricht, diskutiert und vor allem Fragen stellt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen (1 Euro ins Phrasenschwein, wir wissen Bescheid). Deshalb ist es wichtig so viele Fragen wie möglich zu den Themen Geld und Finanzen zu stellen. Wer das Thema nicht totschweigt, kann lernen und später mit seinen Finanzen erfolgreich umgehen.
Adina von Lady Invest
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Ich habe früher öfters zu hören bekommen: „Geld verdirbt den Charakter.“ Heute weiß ich, dass es umgekehrt ist. Das Geld offenbart erst deinen wahren Charakter, es ist sozusagen ein Verstärker deines Charakters. Wer als armer Mensch großzügig oder hilfsbereit ist, wird es als finanziell wohlhabender Mensch erst recht sein. Wer hingegen als armer Mensch schon faul oder geizig war, wird es auch als reicher Mensch bleiben. Der Satz müsste eigentlich so heißen: „Nicht Geld verdirbt den Charakter, sondern der Charakter verdirbt das Geld.“
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Mein positiver Glaubenssatz für einen Einsteiger in Bezug auf Geld lautet wie folgt:
„Geld ist gut, denn es ermöglicht dir Freiheit, Freizeit und Unabhängigkeit! Geld ist einfach nur ein Werkzeug und es liegt in deiner Hand wie du es einsetzt. Nutzt du es sinnvoll, kann es dir Freiheit und Unabhängigkeit bringen. Also überlege gut, wie du es verwendest.“
Vincent von freaky finance
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Zum Glück wurden mir nie negative Glaubenssätze eingetrichtert! Klar habe ich Anflüge davon in meinem Umfeld wahrgenommen:
- „Die Börse ist böse“
- „Immobilien sind nur was für Experten“
- „P2P-Kredite haben nur so hohe Zinsen, weil es da mit unlauteren Mitteln zugeht“
- Allgemein: „Ich weiß es zwar nicht besser, aber das ist bestimmt etwas Schlechtes“
Ich habe mich aber immer ziemlich frei von solchen Meinungen gemacht und mein „früh in Rente-Ding“ vorangetrieben. Man muss sich halt das Wissen aufbauen, um die Themen beurteilen zu können. Aber blindweg Möglichkeiten abzulehnen, nur weil man sie (noch) nicht versteht, ist definitiv der falsche Weg.
Das allerdings hat viele Entbehrungen mit sich gebracht und teilweise Unverständnis im sozialen Umfeld herbeigeführt. Ich hatte weniger direkt mit negativen Glaubenssätzen zu kämpfen als damit, dass übertriebener Konsum und Lifestyle-Inflation in unserer Gesellschaft die Norm sind. Wer anders agiert wird teilweise ausgegrenzt und nicht selten als Spinner abgetan.
Das Gute daran ist, dass die Menschen, die dich so akzeptieren, wahre Freunde sowie lange und treue Wegbegleiter sind.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Das Geld liegt auf der Straße – du darfst dir nur nicht zu schade sein, dich danach zu bücken und es aufzuheben! Den Mutigen und Kreativen gehört die Welt!
Ich habe früh begonnen zu investieren. In Wertpapiere, was oft für Teufelszeug gehalten wird. In Wohnungen, obwohl die meisten privaten Vermieter nur eine sehr geringe oder sogar negative Rendite mit ihren Immobilien machen. Bereits 2008 habe ich in P2P-Kredite investiert und sah mich mit verständnislosen Fragen wie: „Warum gibst du Leuten Geld, die von der Bank nix kriegen?“ konfrontiert. Ich habe eine große Villa gemietet und die Zimmer gewinnbringend an Monteure vermietet, Keller von Wohnungen separat vermietet und Autos und Transporter zur Miete angeboten. Natürlich kann auch mal etwas schiefgehen, aber diese und andere mutige und kreative Ideen konnten beispielweise meinen größten finanziellen Fehler überkompensieren: Beim Investieren in verschiedene geschlossenen Beteiligungen habe ich 200.000 € verloren und stehe heute trotzdem finanziell sehr gut da, weil ich nicht aufgegeben, sondern noch härter an meinen Zielen gearbeitet habe!
Mach Dir Dein eigenes Bild – lass Dich nicht verarschen, aber tue Unbekanntes oder Unkonventionelles nicht direkt ab, sonst verpasst Du die besten Chancen.
Beispiel P2P-Kredite: Diese aufstrebende Assetklasse hat zum Teil noch einen schlechten Ruf, weil „die Kreditnehmer bestimmt alle nicht mit Geld umgehen können und solchen Leuten leiht man kein Geld“. Diese und weitere Vorurteile halten Menschen davon ab, in P2P zu investieren. Im Buch „Das 1×1 der P2P-Kredite – wie du richtig in Privatkredite investiert“ räume ich mit solchen Vorurteilen auf und erkläre die Hintergründe, warum Menschen bereit sind, Kredite zu nehmen, die mir als Investor zweistellige Zinsen einbringen. Und wenn man da einmal Licht ins Dunkel bringt, ist es plötzlich verständlich und nachvollziehbar.
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Pascal von Kleiner Hai
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Lange Zeit habe ich mich für Finanzthemen überhaupt nicht interessiert. Als Physiker, der die Natur, also das Fundamentale und Unverrückbare, studiert, fühlte ich mich lange den Wirtschafts- , Bank- und Finanzheinis überlegen. Mittlerweile habe ich jedoch gemerkt, dass mein persönliches Leben nicht nur von physikalischen Gesetzen, sondern auch in nicht zu vernachlässigendem Umfang von finanziellen Zusammenhängen bestimmt wird und dass es durchaus auch sehr spannend sein kann, sich mit diesen auseinanderzusetzen.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Ich würde vor allem gerne Studenten, die kurz vor Ihrem Abschluss stehen etwas mitgeben: Überlege, noch ein paar Jahre in „studentischen Verhältnissen“ weiter zu leben, wenn Dir Dein Leben bisher gefallen hat. Verstehe dein extrem gesteigertes Einkommen, was Dir Dein neues Einstiegsgehalt in vielen Fällen bieten wird, nicht als Verpflichtung dieses auszugeben. Wenn Du „nur“ die Hälfte deines zukünftigen Einkommens bei Seite legen kannst, brauchst Du schon nach 17 Jahren nicht mehr zu arbeiten, um Deinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Eduard von Renditebibel
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Da ich aus einfachen Verhältnissen (ich würde es untere Mittelschicht nennen) komme, bestand meine Kindheit und Jugend voll mit negativen Glaubenssätzen, was Geld und Finanzen im Allgemeinen anbetraf. Geld war zwar immer ein Thema, allerdings stets im negativem Sinne, z.B. wenn es um größere oder aus unserer damaligen Sicht luxuriöse Anschaffungen ging, die nicht ohne weiteres gestemmt werden konnten oder eben nicht („überlebens-„) notwendig waren. Dann wurde oft gesagt, dass man sich das nicht leisten konnte oder dass man es gar nicht braucht. Ich gab mich damals damit natürlich zufrieden, weil ich es nicht anders kannte. Es wurde nahezu nie überlegt, wie man sich diese Anschaffung leisten konnte und was man dafür vielleicht tun könnte, um es sich doch leisten zu können. Der einzige Ausweg war eisernes Sparen. Den Gedanken neue Einnahmequellen zu erschließen kam nie.
Auch später, als ich bereits Erwachsen war und mich immer mehr mit meinen Finanzen auseinandersetzte, kamen aus meinem Umfeld stets limitierende Glaubenssätze. Als ich zum Beispiel anfing mich mit Aktien zu beschäftigen und ich davon in meinem Freundes- und Bekanntenkreis erzählte, kamen nie positive Reaktionen, sondern es wurde mir abgeraten mich damit weiter zu beschäftigen, da „Aktien nur etwas für Reiche“ sind und ich mein Geld lieber auf dem Sparbuch ansparen solle, bevor ich es an der Börse verlöre. Außerdem wolle ich doch wohl nicht ein gieriger Spekulant werden.
Als ich dann auch noch Immobilien für mich als Investment entdeckte, wurde mir auch davon von allen Seiten abgeraten, da ich angeblich dafür nicht genügend Geld hätte und Vermietungen total unsicher seien. Schließlich gäbe es doch so oft Mietnomaden und Messis. Außerdem machen die Mieter alles kaputt, was ich dann auch noch bezahlen müsste. Dann wäre ich ruckzuck pleite. Ich solle doch lieber für ein Eigenheim sparen, denn das sei sowieso die beste Altersvorsorge. Ich denke, dass hierbei der Glaubenssatz „Schuster bleib bei deinen Leisten“ am besten passt, den ich übrigens von meiner Oma auch das eine oder andere Mal gehört hatte.
Reiche Menschen wurden in meinem Umfeld oft als gierig, korrupt und skrupellos dargestellt, denn Geld verdirbt schließlich den Charakter. Und wenn man so gar nichts gegen einen Reichen in der Hand hatte, dann wurde dieser eben als „Bonze“ oder „reicher Schnösel“ tituliert, um ihn abzuwerten. Heute weiß ich, dass mein Umfeld und ich das taten, um unsere eigene Situation angenehmer darzustellen und uns selber davor zu „schützen“ uns minderwertig zu fühlen bzw. das Streben nach mehr zu unterdrücken. Das ist quasi eine Selbstschutzreaktion unseres Gehirns, um den Status Quo zu festigen und uns gut zu fühlen.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
In den letzten 10 Jahren fand bei mir eine finanzielle Transformation statt. Ich musste mein antrainiertes negatives Denken der letzten fast zwei Jahrzehnte umprogrammieren. Das klingt jetzt technischer, als es letztlich war. Eigentlich kam es automatisch, je mehr ich mich mit (meinen) Finanzen beschäftigte. Dabei merkte ich, dass es gar nicht schlimm ist monetärer zu denken. Ganz im Gegenteil, es öffnete mir die Augen, dass eine positive Grundeinstellung gegenüber Reichen bzw. den Finanzen viele Vorteile hatte. Mein Horizont erweiterte sich so sehr, dass ich davon regelrecht angefixt wurde.
Wenn ich Denkmuster nennen soll, die Anfängern den Weg in die Welt der Finanzen/Investitionen erleichtern soll, dann würde ich wohl sagen, dass man zunächst sein Umfeld ausblenden sollte, um die negativen Störgeräusche zu minimieren. Dann sollte man die gelernten negativen Glaubenssätze auf den Prüfstand stellen und sich damit auseinanderzusetzen. Ich empfehle hierbei die negativen Glaubenssätze aufzuschreiben und denen positive Glaubenssätze gegenüberzustellen. Also wenn man vorher z.B. stets sagte „Geld verdirbt den Charakter“, könnte man dem den Satz „Geld bringt den Charakter zum Vorschein“ gegenüberstellen. Wenn man ohne Geld ein Idiot war, bleibt man das mit Geld auch. Es potenziert sich bloß, weil man durch das Geld mehr Möglichkeiten erhält seinen miesen Charakter zum Vorschein zu bringen.
Anschließend würde ich die negativen Glaubenssätze (physisch) löschen und fortan die positiven in meine Gedanken einpflanzen. Das kann man z.B. durch ständiges Lesen von einschlägiger Literatur, Foren, Gruppen oder Masterminds bewerkstelligen. Hierbei ist es sehr förderlich, dass man auch sein Umfeld an dieses neue Denken anpasst. Denn es ist deutlich einfacher mit dem Strom zu schwimmen als immer dagegen. Wenn mein Umfeld weiterhin negativ eingestellt ist, muss ich jeden Tag neu dagegen ankämpfen. Wenn ich jedoch einen Kreis um mich herum mit Menschen bilde, die die gleichen Denkmuster aufweisen, die ich anstrebe, können mich diese Leute tragen. Sie können mir sogar bei „Rückfällen“ in alte Denkmuster helfen mir dieser Situation klar zu werden und diese zu durchbrechen. Es ist dann viel einfacher sein Mindset umzuprogrammieren.
Mike und Marielle von die Beziehungs-Investoren
Negativer Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Bei Mike waren es nicht so sehr die negativen Glaubenssätze, sondern die fehlenden Glaubenssätze. Geld wurde nicht thematisiert und dadurch entwickelte sich bei ihm der Eindruck als sei es völlig unwichtig. Heute sieht er Geld als Werkzeug an, um seine Wünsche zu erfüllen.
Marielle hadert bei Verhandlungsgesprächen mit der Höhe der zu fordernden Summe. Lieber etwas weniger verlangen als sie selbst Wert ist. Auf diese Weise fühlt sich niemand auf die Füße getreten. Mittlerweile erkennt sie ihren Wert und fordert diesen auch ein.
Positiver Glaubenssatz bzw. Denkmuster
Geld fließt. Du bestimmst die Flussrichtung.
Fazit
Wie du gelesen hast, hat jeder Finanzblogger seine eigenen Erfahrungen mit negativen Glaubenssätzen gemacht und diese in positive Denkmuster umgekehrt. Wie ist es bei dir? Mit welchen negativen Glaubenssätzen hast du zu kämpfen gehabt und wie stehst du heute dazu? Schreibe deine Antwort dazu gerne in einen Kommentar unter diesen Beitrag.
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[…] transparent und ehrlich wie möglich sein wollen. Und wie ihr auch in unserem Beitrag zu „Glaubenssätze über Geld – 18 Finanzblogger teilen ihre Erfahrungen“ auf Investor Stories sehen konntet, vertreten wir stark die Meinung, dass in Deutschland […]
[…] März 2019: Glaubenssätze über Geld – 18 Finanzblogger teilen ihre Erfahrungen […]