Investieren in ETFs – Die Grundlagen

In dieser Podcast-Episode erwartet dich eine weitere Folge des Formats „Investieren in…“. Dieses Mal geht es um das vielfach unterschätzte Thema ETFs, d.h. speziell um die Grundlagen dieser Anlageform. Natürlich habe ich mir auf hierfür wieder tatkräftige Unterstützung eingeladen und den Herausgeber des EXtra Magazin (ETF) Markus Jordan interviewt.


Shownotes zur Folge Grundlagen von ETFs

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Zusammenfassung Grundlagen von ETFs

Was ist eine Aktie?

Ein Unternehmen mit der Rechtsform Aktiengesellschaft, in Kurzform auch AG genannt wird, gibt Unternehmensanteile in Form von Aktien aus.

Allerdings ist nicht jedes Unternehmen mit dieser Unternehmensform auch an der Börse gelistet. Um dies zu erreichen, ist ein Börsengang notwendig. Ist dieser  vollzogen, können an der Börse entsprechend Unternehmensanteile in Form von Aktien gehandelt werden.

Der Wert bzw. Kurs einer Aktie entsteht fortlaufend durch Angebot und Nachfrage an der Börse. Gibt es mehr Investoren, die die jeweilige Aktie kaufen wollen, steigt der Kurs. Je mehr Anleger, die ihre Aktie verkaufen wollen, desto stärker sinkt der Kurs.

Pflichten von Aktionären

Als Besitzer von Unternehmensanteilen bzw. Aktien bist du Aktionär. Diese Rolle bringt aber auch entsprechende Rechte und Pflichten mit sich.

Schauen wir uns zunächst die Pflichten eines Aktionärs an.

Finanzielle Verpflichtung

Deine wichtigste Pflicht als Aktionär ist, dass du deine gekauften Aktien auch bezahlst. Bist du dieser Verpflichtung nachgekommen, ist der finanzielle Aspekt für dich erledigt.

Treuepflicht

Eine weitere Pflicht ist die sogenannte Treuepflicht. Das bedeutet nichts anderes, als dass du nicht entgegen den Interessen der AG beziehungsweise der anderen Aktionäre handeln darfst, um deine eigene Stellung zu verbessern.

Rechte von Aktionären

Kommen wir nun zu den wichtigsten Rechten, die du als Aktionär besitzt.

Teilnahme an der Jahreshauptversammlung

Du hast das Recht, an der alljährlichen Hauptversammlung des Unternehmens teilzunehmen.

Auskunftsrecht

Um dem Auskunftsrecht nachzukommen, stellt der Vorstand auf der Hauptversammlung die Geschäftsentwicklung für das vergangene Geschäftsjahr sowie Prognosen für das kommende Jahr vor.

Stimmrecht

Weiterhin hast du als Aktionär ein Recht auf Mitbestimmung. Auf der Haupt-versammlung kannst du von diesem Stimmrecht Gebrauch machen und unter anderem mitentscheiden, wie der Bilanzgewinn verwendet werden soll, oder ob der Vorstand sowie Aufsichtsrat für das vergangene Geschäftsjahr entlastet wird.

Vermögensrecht

Zu guter Letzt ist noch das Vermögensrecht zu nennen. Als Aktionär hast du Anspruch auf einen Anteil am Bilanzgewinn. Schüttet ein Unternehmen einen Teil seines Gewinnes an Aktionäre aus nennt sich dies Dividende. Die Höhe der Dividende wird in der Regel auf der Hauptversammlung vorgeschlagen und nach Annahme des Vorschlags wird diese dann ein paar Tage später an dich als Aktionär ausbezahlt.

Was ist ein Index?

Ein Index ist eine Kennzahl, welche die Wertentwicklung von einer ausgewählten Gruppe von Werten darstellt. Der jeweilige Index repräsentiert einen bestimmten Teilmarkt und dient damit unter anderem als Stimmungsbarometer für einzelne Wirtschaftsbereiche.

Es gibt Indizes zu verschiedensten Märkten und Bereichen die beispielsweise ein Land, eine Region, eine Branche oder auch einen ganzen Markt abbilden. Beispiele hierfür können Europa, die USA, die Automobilbranche oder der Technologiesektor sein.

Je nach Zusammensetzung können Anleger die Wertentwicklung von dem jeweiligen Bereich, wie Branche, Region oder einen ganzen Markt, verfolgen und ggf. auch mithilfe von Finanzprodukten darin investieren.

Was ist ein ETF?

ETFs (= Exchange Traded Funds“) sind börsengehandelte Fonds, welche die Wertentwicklung eines Index bestmöglich abbilden und ermöglichen, kostengünstig und breit diversifiziert in einem Markt zu investieren.

ETFs bilden in der Regel einen vorab festgelegten Index 1:1 ab, wie beispielsweise den DAX oder den MSCI World. Bei einem normalen Investmentfonds hingegen entscheidet der Fondsmanager über die Zusammensetzung der Fondsinhalte und will den zugrunde gelegten Benchmark dauerhaft schlagen.

Eigenschaften von ETFs

Im Vergleich zu einem normalen Investmentfonds, bei dem ein Fondsmanager individuelle Anlageentscheidungen treffen muss, sind bei ETFs weder Fondsmanagement noch aktive Eingriffe notwendig. ETFs verfolgen einen passiven Investmentansatz und bilden den zugrunde gelegten Benchmark bestmöglich ab.

Bei nicht börsengehandelten Fonds wird der Preis von der jeweiligen Fondsgesellschaft einmal am Tag festgestellt, die Rückgabe der Anteile kann auch nur einmal täglich erfolgen. ETFs hingegen werden an der Börse gehandelt und der zugehörige Preis bildet sich durch Angebot und Nachfrage. Der Kauf bzw. Verkauf von ETF-Anteilen erfolgt sofort nach Ausführung der zugehörigen Wertpapierorder.

Das Vermögen, welches der Anleger in ETFs investiert, gilt als Sondervermögen und muss getrennt vom restlichen Vermögen der emittierenden Fondsgesellschaft geführt werden. Sollte die Gesellschaft in Konkurs gehen, ist das in ETF investierte Geld der Anleger dennoch geschützt.

Ganz oder gar nicht – die vollständige physische Replikation

Bei der vollständigen physischen Replikation werden alle Wertpapiere des Index in dem Verhältnis, wie diese dort vertreten sind, gekauft. Diese Methode ist für den Anleger am einfachsten nachzuvollziehen, aber gleichzeitig auch die aufwändigste Art, einen Index nachzubilden. Es ist das drin, was draufsteht – ein WYSIWYG-ETF (What You See Is What You Get). Ein Etikettenschwindel ist somit nicht möglich.

Ein ETF auf den DAX mit vollständiger Replikation besitzt auf diese Weise auch alle 30 DAX-Werte, entsprechend der jeweiligen Gewichtung der einzelnen Wertpapiere.

Teilweise physische Replikation – die Sampling Methode

Besonders bei sehr großen Indizes, mit teilweise selten gehandelten Einzelwerten, ist die vollständige Replikation häufig nicht möglich. Die sogenannte Sampling Methode schafft hier Abhilfe.

Bei dieser Replikationsmethode wird in der Regel nur eine Teilmenge der im Index enthaltenen Werte gekauft. Hierbei handelt es sich meist um die Einzelwerte mit dem größten Anteil am jeweiligen Index.

Nehmen wir an, ein Index besteht aus 100 Unternehmen und 10 Werte davon machen gerade einmal 0,05% des gesamten Index aus. Nutzt man nun die Sampling Methode, werden diese 10 Einzelwerte außen vorgelassen. Mithilfe der restlichen 90 Werte wird die Indexperformance abgebildet.

Die synthetische Replikation

Einen ganz anderen Weg gehen ETFs mit der synthetischen Replikation. Hier enthält der ETF meistens andere Wertpapiere als jene, die sich tatsächlich im jeweiligen Index befinden. Die Indexperformance wird mithilfe von sogenannten Swap-Geschäften abgebildet. Dabei handelt es sich um ein Tauschgeschäft des Fondsemittenten mit einem Swap-Partner, welcher meist die Mutterbank des jeweiligen ETF-Anbieters ist. Der Swap-Kontrahent verpflichtet sich gegenüber dem ETF-Anbieter, die Performance des Index gegen die Performance der im ETF enthaltenen Wertpapiere zu tauschen.

Interne Kosten eines ETF

TER / Gesamtkostenquote

Die Total Expense Ratio (TER) oder Gesamtkostenquote gibt an, wie hoch die Kosten des ETF in Prozent sind. Darin enthalten sind die Kosten und Gebühren, die innerhalb eines ETF anfallen (z.B. Verwaltungskosten).

[stextbox id=’warning‘]Nicht in der TER enthalten sind die Transaktionskosten innerhalb eines ETF![/stextbox]

Transaktionskosten (ETF)

Innerhalb eines ETF fallen zusätzliche Kosten an, welche nicht in der TER berücksichtigt sind. Hierbei handelt es sich unter anderem um Transaktionskosten für den An- und Verkauf von Wertpapieren innerhalb des ETF. Die tatsächlichen Kosten eines ETF liegen immer ein kleines Stück über der irreleitenden Bezeichnung „Gesamtkostenquote“.

Externe Kosten eines ETF

Transaktionskosten (Anleger)

Zusätzlich ist zu erwähnen, dass auch der Anleger selbst Transaktionskosten beim Kauf oder Verkauf von ETFs zu tragen hat. Erfolgt der Kauf im Rahmen eines ETF-Sparplans, bieten Banken häufig einen Rabatt auf die anfallenden Ordergebühren an.

Jährliche Depotkosten

Auf den Anleger können jährliche Depotkosten zukommen, welche die Rendite zusätzlich schmälern. Um dies zu vermeiden, solltest du auf Depots von Anbietern setzen, welche keine laufenden Gebühren verlangen.

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Spread

Der Kauf oder Verkauf eines ETF findet über eine Handelsplattform statt. Diese verdient dabei am Spread – einer Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Je häufiger ein ETF gehandelt wird, wie beispielsweise ein ETF auf dem MSCI World oder DAX, desto niedriger ist der Spread.

Ausgabeaufschlag

Was bei normalen Investmentfonds mit bis zu 6% zusätzlichen Kosten zu Buche schlagen kann, entfällt bei ETFs vollständig. Die Rede ist vom sogenannten Ausgabeaufschlag, welcher bei ETFs grundsätzlich entfällt.

Vorteile von ETFs

Passiver Vermögensaufbau

Der wohl größte Vorteil dieser Anlageklasse ist die Möglichkeit, Vermögen einfach und passiv aufzubauen. Im Idealfall erfolgt das Investieren in ETFs per monatlichen Sparplan. Hierbei wählst du die für dich passenden ETFs aus, legst einen ETF-Sparplan an und kannst beobachten, wie dein Vermögen stetig wächst.

Günstige Gebühren

Ein aktiv gemanagter Fonds kostet im Schnitt 1,6% Gebühren pro Jahr, häufig fällt  zusätzlich ein Ausgabeaufschlag von bis zu 6% an. Diese Mehrkosten muss ein aktiv gemanagter Fonds erst einmal erwirtschaften, um überhaupt bei 0 zu starten.

Die laufenden Gebühren bei ETFs liegen im Schnitt bei nur 0,38% pro Jahr und Ausgabeaufschläge fallen nicht an.

Diversifikation

Lege nie alle Eier in einen Korb

Um das Risiko breit zu streuen, solltest du auch dein Portfolio entsprechend aufstellen. Dies kannst du mithilfe von ETFs sehr schnell und ohne großen Zeitaufwand erreichen.

Nehmen wir als Beispiel einen MSCI World ETF. Durch den Kauf eines ETF-Anteils bist du auf einen Schlag an 1644 Unternehmen aus 23 Ländern beteiligt. Günstiger und schneller kannst du dein Portfolio nicht diversifizieren.

Handelbarkeit

Deine gekauften ETF-Anteile kannst du, ebenso wie Aktien, jederzeit an der Börse verkaufen und somit zu Geld machen. Solltest du deine ETF-Anteile veräußern wollen genügt es, einen Verkaufsauftrag zu platzieren. Deine Order wird bei passenden Rahmenbedingungen in der Regel sofort ausgeführt.

Nachteile von ETFs

Gebühren

Obwohl ETFs deutlich günstiger sind als aktiv gemanagte Fonds, fallen trotzdem laufende Kosten an. Selbst wenn diese sehr gering ausfallen, sind und bleiben dies regelmäßig anfallende Gebühren, die es bei dem Erwerb von Einzelaktien nicht gibt.

Kursrisiko

Der Kurs von Aktien wird unter anderem von Angebot und Nachfrage am Markt bestimmt. Das bedeutet auch, dass diese Anlageklasse und alle damit verbundenen Produkte, wie ETFs, starken Kursschwankungen unterliegen können. Fällt der ganze Aktienmarkt sehr stark, fallen auch ETFs entsprechend. Steigt der Markt wieder an, folgen dieser Entwicklung auch die ETFs.

Marktrisiko

Bestimmte Ereignisse können den gesamten Aktienmarkt bzw. Teilmärkte mehr oder weniger stark beeinflussen Hierzu zählen beispielsweise wirtschaftliche oder politische Veränderungen, eine neue Gesetzgebung oder auch Katastrophen .

Wechselkursrisiko

ETFs sind nicht immer in deiner Heimatwährung aufgelegt, sondern auch mal in US Dollar. Damit besteht für dich als Anleger ein entsprechendes Wechselkursrisiko.

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